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KREBS, FRÜHERKENNUNGSPROGRAMM FÜR FRAUEN

 

Verhalten Sie sich dem Thema Krebs gegenüber auch so wie die berühmten drei Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen? Wenn es so ist, so brauchen Sie sich dafür nicht zu schämen. Denn diese Haltung haben auch die meisten Ihrer Mitbürgerinnen,  wie die Teilnehmerzahlen an den Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen zeigen. Nur rund 35 Prozent aller Frauen nehmen jährlich diese  Vorsorgemaßnahmen in Anspruch.Die wesentliche Ursache für dieses Verhalten ist Angst, die vor allem aus der irrigen Annahme genährt wird,  eine Krebserkrankung komme einem Todesurteil gleich.  Doch rechtzeitig erkannt, steigen die Chancen auf Hei­lung. Eine frühzeitige Entdeckung aber verbessert nicht nur die Heilungschancen, sondern lässt im Frühstadium einer Krebserkrankung weit weniger belastende Behandlungsmethoden zu als bei einer erst zu spät einsetzen­den Therapie.

Erinnerungsdienst gynäkologische Krebsvorsorge

Die Internetseite www.frauenaerzte-im-netz.de bietet Ihnen einen automatischen E-Mail Erinnerungsdienst für die jährliche gynäkologische Krebsfrüherkennungs-Untersuchung.

 

WAS IST KREBS?

 

Unser Körper besteht aus Milliarden unterschiedlichster Zellen, von denen jede einzelne auf bestimmte Aufgaben spezialisiert ist. Wie das menschliche Leben insgesamt, so ist auch die Lebensdauer jeder Körperzelle begrenzt. Im gesunden Gewebe sterben daher jede Sekunde Tausende von Zellen ab und werden durch neue ersetzt; und zwar genau in der benötigten Anzahl und Funktion. Bei den Erkrankungen aber, die gemeinhin unter dem Begriff Krebs zu­sammengefasst werden, gerät dieser wohl abgestimmte Mechanismus durcheinander. Es kommt zu einer unkontrollier­ten Zellteilung, zu bösartigen Wucherungen, die selbst keine positiven Funktionen im Organismus erfüllen, sondern so­gar gesundes Gewebe zerstören.

Die Wissenschaft kennt seit langem verschiedene Stoffe, die eine krebsauslösende Wirkung haben können. Dazu zäh­len vor allem Zigarettenrauch, ultraviolettes Licht, Alkohol oder Asbest. Tabakrauch enthält so genannte kanzerogene Substanzen, die für Lungenkrebs, aber auch für Krebs der Blase oder der Bauchspeicheldrüse verantwortlich gemacht werden. Eine zu intensive und andauernde Sonneneinstrahlung kann vor allem bei Menschen mit heller Haut zum malig­nen Melanom, der bedrohlichsten Hautkrebsform überhaupt, führen. Sie sehen, auch eine Krebserkrankung ist nicht einfach schicksalhaft. Meiden Sie daher Risikofaktoren wie Tabakrauch und zuviel Alkohol,  gesundheitsgefährdende Stoffe und Stäube am Arbeitsplatz und beim Hobby, verschimmelte Nahrungsmittel und ungeschützt intensive Son­nenstrahlung. Sorgen Sie für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und eine gesunde, ausgewogene Ernährung.

 

FRÜHERKENNUNG, EINE CHANCE FÜR FRAUEN

 

Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Krebs. Für Frauen bieten die gesetzlichen Krankenkassen jährliche Früherkennungsuntersuchungen an. Diese Untersuchungen umfassen bei Frauen verschiedene, nach Alter gestaffelte Maßnahmen zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Geschlechts­organe, des Dickdarms und der Brust. Seit 2007 hat Rheinland-Pfalz das von der Bundesregierung beschlossene Pro­gramm zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammographie-Screening) flächendeckend eingeführt. Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben seit April 2007 die Möglichkeit, sich alle zwei Jahre untersuchen zu lassen. Die teilnahmeberechtigten Frauen

werden dazu von der Zentralen Stelle, einer gemeinsamen Einrichtung der Krankenkassenverbände sowie den Kassen­ärztlichen Vereinigungen Rheinland-Pfalz, schriftlich eingeladen.  Ziel des Mammographie-Screenings ist, Brustkrebs früh zu erkennen, das heißt, bevor er tastbar ist oder andere Symptome hervorruft. Dadurch können die Heilungs­chancen erhöht sowie die Anzahl der radikalen Operationen und belastenden Therapien erheblich verringert werden. Brustkrebs ist in Deutschland mit etwa 47.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede Zehnte erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Knapp 18.000 Frauen sterben jedes Jahr an dieser Krankheit, weil sie oftmals zu spät entdeckt wurde. Wissenschaftliche Auswertungen aller bisher durchgeführten Krebsfrüh­erkennungsuntersuchungen haben gezeigt, dass die Befundraten mit der Entdeckung einer Krebserkrankung am nied­rigsten bei denjenigen sind, die regelmäßig und in kurzen Abständen diese Untersuchungen wahrnehmen. Diese wissen­schaftlichen Auswertungen haben nebenbei auch ergeben, dass Frauen bei der Krebsfrüherkennung gegenüber den Männern das „stärkere Geschlecht“ sind.

So nehmen 35 Prozent aller Frauen jährlich an einer Früherkennungsuntersuchung teil, aber nur 15 Prozent der Männer.  

Lassen Sie auch im fortgeschritteneren Alter nicht mit Ihrer Teilnahme nach. Auch nach den Wechseljahren sollte die Krebsfrüherkennung einmal im Jahr in Ihrem Kalender vorgemerkt sein. Zur Sicherung der Lebensqualität im Alter gehört auch die Früherkennung von Krebs.

 

KREBSFRÜHERKENNUNGSPROGRAMM, FRAUEN

 

Ab 20 Jahren:
Gebärmutterhalskrebs und Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane (jährlich)

  • gezielte Anamnese (Vorgeschichte)
  • Untersuchung der äußeren und inneren Geschlechtsorgane
  • Abstrich zur Zellgewinnung vom Muttermund und aus dem Gebärmutterkanal mit nachfolgender mikroskopischer Untersuchung der Zellen
  • Beratung über das Ergebnis

Ab 30 Jahren:
Krebserkrankungen der Brust (jährlich)

  • Abtasten der Brustdrüsen und der Achselhöhlen (regionäre Lymphknoten)
  • Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust
  • Beratung über das Ergebnis

Ab 50 Jahren:
Krebserkrankungen des Darms (jährlich)

  • gezielte Beratung über Ziel und Zweck des Darmkrebs-Früherkennungsprogramms
  • Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl
  • Enddarmabtastung
  • Beratung über das Ergebnis

Krebserkrankungen der Brust (alle zwei Jahre bis zum Ende des 70. Lebensjahrs)

  • Röntgen-Untersuchung (Mammographie-Screening) der Brust nach Einladung
  • Beratung über das Ergebnis

Im Rahmen dieser Untersuchungen zeigt Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt auch Methoden der Selbstabtastung der Brust, die Sie regelmäßig einmal im Monat durchführen sollten. Diese Selbstuntersuchungen können selbstverständlich keine ärztliche Früherkennungsuntersuchung ersetzen. Sie können aber frühe Hinweise auf das  mögliche Vorliegen einer Erkrankung liefern.

 

IHRE DR. MED. CHRISTINE ROLLWAGEN-MICHALSKI

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